Schülermeisterschaft

Ein gelungener Familienausflug und mehr

Bernd Helling, 16.05.2023

Die Kleinmachnower Schülermeisterschaft zeigt, dass Schach ein Familienevent ist

Am Samstag, den 13.5., fand die 11. Offene Kleinmachnower Schülermeisterschaft im Rathaussaal statt. Eingeladen hatte die Gemeinde Kleinmachnow, organisiert wurde sie von den Königsjägern Südwest aus Zehlendorf.

 

51 Schülerinnen und Schüler aus Kleinmachnow, Berlin und Umgebung trafen sich für 7 Runden Schnellschach mit 15 Minuten Bedenkzeit nach Schweizer System und knüpften nach 4 Jahren Corona-bedingter Pause wieder an eine zehnjährige Tradition an.

 

Mangels anderer Kriterien (vielleicht eine Hand voll Kinder hatte bereits eine DWZ) erfolgte die Setzliste nach Klassenstufe und so ergab die erste Auslosung nicht überraschend, dass unser jüngstes Vereinsmitglied und Vorschulkind Luey Bektas spielfrei beginnen sollte. Spielleiter Sven Schüle überbrachte ihm persönlich die vermeintlich freudige Nachricht, aber Luey wollte keinen Punkt geschenkt und so trat zur Rettung der Situation der glückliche Umstand ein, dass noch ein Kind verspätet eintraf und mit Luey am 26. Brett gepaart werden konnte. Luey gewann und so sollte Sven ihn im Laufe des Turniers noch öfter zu Gesicht bekommen, denn nach der Partie meldete der Sieger jeweils den Ausgang der Partie bei der Spielleitung.

Unser Vereinsmitglied Florent war mit 4 Kindern seiner Schach-AG der Alt-Schmargendorf-Grundschule am Start: Ata und Nolan, (Jahrgang 2015), Daniel (2014) und Jonathan (2013). Für Daniel und Nolan war es das erste Einzelturnier überhaupt. Beide zeigten nach kurzer Anfangsnervosität aber eine solide Leistung mit 4 aus 7 bzw. 3 aus 7. Ata und Jonathan, mit schon etwas Turniererfahrung, kämpften von Anfang an den vorderen Brettern mit guter Sicht auf die Tribüne, auf der sich auf einer Tischreihe Pokale und Sachpreise stapelten. Das Los wollte es, dass sie erst in der 7. Runde aufeinander trafen, doch das vermeintliche große Finale mündete bald in ein Remis, so dass die beiden die Plätze 1 und 2 unter sich ausmachten – mit 6,5 bzw. 6 Punkten und damit als einzige Teilnehmer*innen ohne Niederlage. Glückwunsch an Ata und Jonathan und natürlich ihren Lehrer!

Luey hatte durch den sportlich erkämpften Punkt sein Selbstbewußtsein gesteigert, ab der 2. Partie kniete er auf seinem Stuhl und statt durch einen Dschungel von 32 Figuren zu schauen, konnte er nun mehr von oben die Partie überschauen und in der zweiten Partie höchstselbst bis zur 8. Reihe reichen, um einen Bauern in eine Dame zu verwandeln. So konnte er dem Spielleiter den 2. Punkt melden.

Auch ansonsten war der SK Zehlendorf stark vertreten. Leonidas gewann die ersten drei Partien leicht und mauserte sich als einer der wenigen mit DWZ zum Geheimfavoriten, Erik, der auch schon eine kleine DWZ hat, hatte mit 1,5 aus 3 aber bereits einige Federn gelassen. Petr hatte erst vor ein paar Tagen seinen Mitgliedsantrag abgegeben, hatte aber mit 2 aus 3 begonnen und machte einen turniererfahrenen Eindruck.

 

Bleibt noch Aljosa zu erwähnen aus Anjas „Mäusetruppe“, der sich ganz mutig angemeldet hatte und auch alle Runden mit einem halben Pünktchen hier und einem weiteren Pünktchen dort mit einem schönen Erfolg (ich glaube 2,5 aus 7) zuendebrachte.

 

Leonidas geriet dann leider nacheinander an Ata und Jonathan und jeweils unter die Räder und landete nach einer weiteren nicht eingeplanten Niederlage mit 4 aus 7 im vorderen Mittelfeld. Erik dagegen startete durch und kam nach 4 Siegen hintereinander punktgleich mit dem 3. auf den 5. Platz mit 5,5 aus 7.

 

Wo ist Luey? Auch Luey musste noch Federn lassen, hatte aber immer gleich die passende Analyse für seine Niederlage. Mit 5 aus 7 wurde er insgesamt 7. von 52 und in der Kategorie 1.-3. Klasse punktgleich mit den ersten beiden Dritter. Mutter und Tante waren fassungslos und der Papa war den gesamten Tag von der Arbeit online mit dem Geschehen verbunden.

 

Bleibt ein Wort zu Bernds Schach-AG von der Eigenherd-Grundschule. Philo hatte sich noch im letzten Augenblick entschieden, statt zu spielen nur zuzuschauen. Da entging ihm, dass sich die anderen drei – Timo, Ariel und Adrian – sehr achtbar schlugen und mit 4, 3,5 bzw. 2,5 Punkten mehr als Zuschauer waren, sondern mit einem der zahlreichen Sachpreise nach Hause gehen konnten.

 

Ein letztes Wort den beiden Schiedsrichtern, die nicht nur Regelkunde beherrschen mussten, sondern höchste Kreativität und Pädagogik, um speziell an den hinteren Brettern die Partie immer gerecht zu entscheiden.

 

Für viele war es ihr erstes Turnier, ganz sicher war es für die meisten nicht das letzte. Glaubt man der Antwort auf die abschließende Frage in die Kinderrunde, wollen a l l e im nächsten Jahr wiederkommen. Und neben dem intensiven schachlichen Erlebnis für 52 Kinder war es für alle mitangereisten ein schöner Familienausflug.

Anfahrt
Die Route
Hans-Rosenthal-Haus
Bolchener Str. 5
14167 Berlin

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